21.09.2017

FEED: 2011 - 2016

Nick Meehan und Johannes Bochmann lernten sich während des Studiums von „Electronic Production and Design“ am Berklee College Of Music kennen. Während ihrer gemeinsamen Zeit in Boston arbeiteten beide an der Umgestaltung eines Lofts in Chinatown zu Wohn- und Proberäumen aktiv mit. Dieses Loft entwickelte sich schnell zu einer gefragten Off-Location für elektronische und audiovisuelle Live-Performances. 2010 schließlich kamen Meehan und Bochmann nach Berlin.

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Hanno Leichtmann, FEED at KW 2014
Photo Credit: Stini Röhrs

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B/Vision Installation, Boston, 2010
Photo Credit: Sid Lees

In diesem Epizentrum der elektronischen Musikkultur wollten die beiden das Konzept für ein größeres Publikum adaptieren und ausbauen. Nick Meehan wurde von einem führenden Musiksoftware-Unternehmen angestellt und setzte seine Arbeit im Bereich Sound Design fort – Johannes Bochmann begann mit der Entwicklung des Software-Synthesizers Flexion von JoBo Music. 

Bei der Suche nach einem geeigenten Ort war die zentrale Frage zunächst: Was fehlt der Stadt, die doch zumindest oberflächlich schon alles hat? Bei der Recherche konzentrierte man sich auf Off-Locations, analysierte Stadtviertel, in denen ähnliche Orte für Klang und Akustik bereits existierten.

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Nach sechsmonatiger Planung und Bauzeit in Zusammenarbeit mit lokalen Architekten wurde der FEED Soundspace 2011 als Veranstaltungsort für multidisziplinäre Arbeiten in den Bereichen Sound, Kunst und elektronische Musik gegründet. Mit der engagierten Unterstützung von Künstler*innen, Veranstaltern, Freunden und ehemaligen Mitstudent*innen lief das Programm zwei Jahre. 2013 musste FEED eingestellt werden. Wie zahlreiche andere Veranstaltungsorte, die mitten in Wohngegenden ihren Standort hatten, ließen sich die Probleme mit Beschwerden von Anwohner*innen und Lärmschutz langfristig nicht lösen.

Bochmann konzentrierte sich fortan ausschließlich auf Flexion. Meehan hingegen kündigte seinen Job als Sound Designer, um gemeinsam mit Mitgliedern des Teams und den Kuratorinnnen Ellen Blumenstein und Adela Yawitz FEED in den Berliner Kunstwerken (KW) neu aufzusetzen. 

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FEED Soundspace, 2012
Photo Credit: Ringo Paulusch

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Mark Fell, FEED at KW 2016
Photo Credit: Skye Sobejko

Über 30 Konzerte wurden dort im Rahmen von FEED „Frequencies“ veranstaltet, mehr als 60 Berliner Künstlerinnen und Künstler stellten ihre Sound-Entwürfe vor. Unter dem Dach der KW lernte Meehan nicht nur, wie eine derartige Kulturinstitution funktioniert, sondern vor allem, wie dankbar die Menschen vor Ort sind, wenn Möglichkeiten für den öffentlichen Diskurs angeboten werden.

2016 endete mit dem Ausscheiden des Kuratorenteams von Ellen Blumenstein die Partnerschaft von FEED und KW. Schon im Vorfeld hatte Meehan jedoch damit begonnen, sich gemeinsam mit Brendan Power (Kleine Reise, Loftus Hall) über eine neue Institution auszutauschen, die die Entwicklungen und Erfahrungen von FEED und den KW, aber auch Sound, immersive Kunst und elektronische Musik in Berlin miteinander verknüpfen sollte.








ABOUT

The Future of ISM

The ISM will produce three contemporary exhibitions beginning in 2018. Each exhibition will showcase sound, immersive art, and electronic music culture respectively, curated in collaboration with partner artists, members and organizations from our shared community.

HISTORY

ISM: A Brief History

2013 recherchierten die späteren Gründungsmitglieder des Institute for Sound & Music in Berlin zur Musik und Clubkultur. Das Ergebnis: Bei den Bewohner*innen der Stadt stand die audiovisuelle und elektronische Musikkultur – alles, was mit Sound zu tun hat – hoch im Kurs. Die Recherche zeigte aber auch, dass es tagsüber und unter der Woche zu wenige Angebote gab, um die unterschiedlichen Ausprägungen dieser Kultur und ihre Relevanz für die Stadt und ihre Bewohner*innen kennenzulernen und zu verstehen.